Der Dichter

Der Dichter

Gedicht von Tenja Tales

Ein Dichter schreibt so gern in Reimen,
da sie für ihn harmonisch klingen.
Lässt Aussagen aus Worten keimen,
die rund in den Gedichten schwingen.

Die Gedichte-Formen sind bekannt,
wie Ballade, Sonett und Lehrgedicht,
jedoch werden sie nicht angewandt,
denn nach Schema schreiben, will er nicht.

So wird seine Schreibart oft kritisiert,
das kann kein wahrer Dichter sein,
doch niemals er den Mut verliert,
er glaubt an sich – wenn auch allein.

Das „alte“ Dichten ist nicht „in“,
man ist da heute eher relaxt.
Harmonie und Metrum sind dahin,
und sogar reimfrei meist der Text.

Als Außenseiter macht er weiter,
denn das ist seine Art zu schreiben,
Gedichte, reimend und oft heiter,
so war’s und wird es immer bleiben.

Wird je die breite Masse sehen,
von ihm auch nur ein Gedicht?
Ein Buch von ihm im Laden stehen?
Wer weiß – ich weiß es nicht.

2 thoughts on “Der Dichter

  1. Guten Tag,

    ich vertrete den Standpunkt das der Inhalt absolute Priorität gegenüber der Darbietungsform besitzen sollte. Nur ganz wenige sind in der Lage, diesen in einen für die Gesellschaft wichtigen Inhalt über Reime zu kommunizieren. Um zu gewährleisten das diese Inhalte kommerziell transportiert werden können, sodass die Mehrheit unserer Gesellschaft auch einen nutzen daraus ziehen kann, muss ich sagen kommt es nicht von ungefähr, das wir uns größtenteils mit gereimten Texten konfrontiert sehen. Denn Reime haben eine Wirkung die sonst keine andere Textform bietet. Sie schafft es aus völlig unterschiedlichen Menschen, aus völlig unterschiedlichen Klassen ein übergeordnetes Objekt zu kreieren in dem wir alle einen Platz finden ohne uns Fremd zu fühlen. Das beste Beispiel sind Songs. Keine andere Form der Schrift besitzt in unserer Gesellschaft diesen kommerziellen Charakter. Vom Intellektuellen bis hin zum primitivsten unserer Gattung, Songs sind die einzigen Texte die es bisher geschafft haben unterschiedlichsten Menschen ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln. Daher vermute ich, dass diese künstlerischen Formen wie Sie Goethe und Co praktizierten, leider zu einer Abgrenzung führen die ein Denker nicht wollen kann. Sie reduzieren den Wirkungskreis wichtiger Gedanken so massiv, dass daraus resultierend ein Effekt auftritt, dass Sie diese Inhalte nur noch denen vermitteln, die sie weitaus weniger benötigen als denen, die Sie von vornherein aufgrund der Komplexität den Zugang verwehren. Die Denker müssen aus ihrer Komfort Zone ausbrechen die sie sich über Jahrhunderte hinweg selbst geschaffen haben. Wir haben leider einen Publikationsmechanismus der es nicht ermöglicht in einen direkten Dialog mit unserem gegenüber zu treten. Und das wäre für die Probleme der Menschheit immens wichtig, wenn nicht gar die einzige Möglichkeit in Zukunft einmal etwas aus unserer Geschichte zu lernen. Denn Schriftstücke ohne folgenden Dialog sind absolut Wertlos und nichts außer tickende Zeitbomben.

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