Freiburger Schreibkiste – Interview mit den Initiatoren Sylvia Schmieder und Patrik Schulz

Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, dass Sie zu einem Interview bei uns bereitstehen. Die Struktur des Interviews hat sich in den letzten Jahren kaum verändert, wird aber immer auf die jeweilige Person bzw. das Projekt zugeschnitten. Damit soll versucht werden, so etwas wie eine Entwicklung der jüngsten Zeit im Bereich der deutschsprachigen Poesie und ihrer Akteure nachgezogen werden.

Die Fragen und ihre Antworten:

 

zugetextet.com: Wie sind das Projekt und die Webseite „www.freiburger-schreibkiste.de.de“ entstanden? Wann gab es die erste Idee dazu, und wie waren die ersten Schritte zur Umsetzung?
Die Idee hatten wir Anfang 2016. Sie ist aus unseren bisherigen beruflichen Erfahrungen als Journalistin und Autorin (Sylvia Schmieder) bzw. Webdesigner und Redakteur (Patrik Schulz) entstanden. Wir haben festgestellt, dass es in Freiburg noch keine Informations-Website für literarisch Schreibende und Literaturinteressierte gibt, und haben mit vielen Aktiven aus diesem Bereich gesprochen. Die fanden die Idee gut, so etwas zu schaffen, und haben uns unterstützt.

zugetextet.com: Welche Zielgruppe(n) hatten Sie beim Aufbau der Webseite im Sinn? Welches Konzept verfolgt die Freiburger Schreibkiste?
Zielgruppen sind neben den professionellen AutorInnen, die regelmäßig veröffentlichen oder dies anstreben, auch Hobbyschreiber oder allgemein literaturinteressierte Menschen. Das Portal ist für alle Nutzer und Anbieter (von Kursen, Veranstaltungen, Dienstleistungen) kostenlos. Auf der Startseite werden Lesungen, Kurse, Wettbewerbe und anderes in einem tagesaktuellen Kalender angekündigt. Daneben gibt es brandaktuelle Nachrichten aus dem Freiburger Literaturleben. Unter „Lesen & Schreiben“ kann jedermann und –frau Lesetipps einschicken oder Neuerscheinungen vorstellen. In der Rubrik „Autorenporträts“ werden regionale Autorinnen und Autoren interviewt. Nützliche Informationen finden sich auch unter den Stichworten „Treffpunkte“, „Kurse“, „Veröffentlichen“, „Veranstalter“ und „Überregionales“. Wer regelmäßig über Neuigkeiten auf der Seite informiert werden möchte, kann den (monatlichen und kostenlosen) Newsletter abonnieren.

zugetextet.com: Wenn Sie die letzten Jahre Revue passieren lasst, was waren die herausragenden Ergebnisse und Ereignisse? Wenn Sie sich die ursprüngliche Konzeption in Erinnerung rufen, was davon haben Sie realisiert, wo gibt es die stärksten Abweichungen, und wo liegen die Gründe dafür? Wie wirken Verein, Verlag und Webseite aufeinander?
Es gibt uns ja erst seit knapp acht Monaten, und wir sind ein regionaler Nischen-Dienstleister – aber es sieht so aus, als hätten wir schon jetzt eine gute Basis an Interessenten. Über 70 Newsletter-Abonnenten und aktuell annähernd 10.000 Aufrufe sprechen fürs Weitermachen. Einen Verein oder Verlag gibt es nicht, sie sind auch nicht geplant.

zugetextet.com: In welche Richtung wird sich die Webseite entwickeln? Wo wollen Sie in zwei bis drei Jahren sein?
Wir werden auch 2017 wieder eine städtische Förderung beantragen, die wir 2016 bekommen haben. Über Sponsoren würden wir uns freuen, doch wir werden vorläufig nicht aktiv nach ihnen suchen, da der Zeitaufwand zu groß wäre. Wir wollen das Projekt weiterhin zu zweit betreiben können und möchten es daher nicht wesentlich ausweiten.

zugetextet.com: Was unterscheidet die Literatur-Szene in Freiburg von der Szene vergleichbarer anderer Regionen im deutschsprachigen Raum? Wie stellen sich für Sie Indi-Szene und die offizielle Literatur-Preis-Szene zueinander dar? Aus welchen Quellen werden die stärksten Impulse für die deutschsprachige Lyrik und neue Literatur in Zukunft kommen?
Ich denke, diese Fragen kann ich nicht wirklich kompetent beantworten, schon weil ich die Literaturszene anderer Regionen zu wenig kenne.

zugetextet.com: Wie positionieren Sie Ihre Initiative für oder gegen andere ähnliche Initiativen? Sehen Sie die regionale und evtl. auch die europäische Vernetzung als eine Entwicklungslinie Ihres Tuns?
In Freiburg und auch in der Region gibt es nichts Vergleichbares. Da wir uns auch in Zukunft im Wesentlichen auf die Freiburger Literaturszene beschränken wollen, profitieren wir von der Vernetzung mit ähnlichen oder auch überregionalen Portalen wie zugetextet.com.

zugetextet.com: Die zeitgenössische deutsche Lyrik wird in den Medien und in den Buchhandlungen eher ärmlich abgehandelt. Würden Sie eine Initiative unterstützen, die eine deutsche Bestsellerliste zeitgenössischer Lyrik zum Gegenstand hat?
Das klingt nach einer guten Idee.

zugetextet.com: Vielen Dank für das Gespräch mit Ihnen. Wir wünschen Ihrem wichtigen Vorhaben viel Erfolg und die weitere Unterstützung der Freiburger Stadtverwaltung.

Das Interview führte unsere Redakteur Walther.

Nachrichtlich: Der Newsletter der Freiburger Schreibkiste erscheint in unregelmäßigen Abständen auch auf zugetextet.com.

Zum den Features der beiden Initiatoren und Betreiber:
Sylvia Schmieder, Journalistin und Autorin
Patrik Schulz, Webdesigner und Redakteur

Netfinder: http://freiburger-schreibkiste.de/

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