Metzinger Lyriker Walther gewinnt Bubenreuther Literaturwettbewerb 2016 – Preisgeld wird in das Projekt zugetextet.com investiert
Metzinger Lyriker Walther gewinnt Bubenreuther Literaturwettbewerb 2016
Preisgeld wird in das Projekt zugetextet.com investiert
Metzingen/Bubenreuth. In dieser Woche erhielt der Metzinger Lyriker Walther eine schöne Nachricht: Der Ausrichter des Bubenreuther Literaturwettbewerbs Dr. Dr. Christoph Liegener teilte ihm mit, dass er das diesjährige Siegergedicht eingereicht habe, unter mehr als 500 Einsendern.
„Irgendwann erwischt es jeden, diesmal mich“, kommentiert der Lyriker trocken. „Das Sonett ‚Spätsommerahnungen‘, entstanden im August dieses Jahres, hat den Ausrichter Christoph Liegener überzeugt. Das freut mich natürlich sehr.“
Das Preisgeld wird der Preisträger in sein Projekt zugetextet.com – Feuilleton für Poesie-Sprache-Streit-Kultur investieren, es kommt also wiederum der Literaturförderung zugute. „Dafür danke ich Christoph Liegener sehr, dessen Aktion sowieso als solche schon mehr als zu loben ist“, stellt Walther klar.
Er wünscht allen Interessierten viel Freude beim Lesen des Wettbewerbsbuchs, das Dr. Liegener bereits erstellt hat. Es kann auf der Webseite des Wettbewerbs bestellt werden.
Die Bücher des Metzinger Lyrikers sind in der Stadtbücherei Metzingen zur Ausleihe präsent, sie können aber auch bei der Buchhandlung Stoll und beim Autor bestellt werden.
Meldung mit Metzinger Volksblatt: http://www.swp.de/metzingen/lokales/metzingen/zwischen-melancholie-und-humor-13859593.html
Der Wettbewerbsbeitrag und die Würdigung:
Würdigung des Beitrags durch Dr. Dr. Christoph Liegener:
Ein Sonett in der klassischen Schlegelschen Form mit fünfhebigen Iamben. Sprachlich zwischen Melancholie und Humor. Interessante Enjambements. Thema ist überraschenderweise nicht der vielbesungene Herbst, sondern der Spätsommer. Auch nicht der anheimelnde Altweibersommer. Es wird kalt. Meisterhaft eingefangene Impressionen.
Der Text:
Spätsommerahnungen
Die Wolken blasen ihre Backen auf,
Und Wind rauscht durch die leeren kalten Zimmer:
Schrill zetert aus den Kellern ein Gewimmer.
Das Fremde rüttelt Türen, Knauf um Knauf.
Das Jahr wird wieder alt; der Sonne Lauf
Wird kürzer, und ein fahler grauer Glimmer
Erdrückt die Farben in der Scheiben Schimmer:
Die Fenster werden trüb. Ein schlechter Kauf
Verbirgt sich in den neuen kurzen Hosen,
Die hingeworfen eine Lehne zieren.
Bald werden Herbst- und Winterstürme tosen,
Die weißen Dahlien ganz schnell erfrieren.
Vorm Fischteich blühen stolz die letzten Rosen,
Und Sommerflieder neigt die lila Spieren.
Moin moin,
in der Tat, es ist vom Gedanken und vom Aufbau her ein bemerkenswertes Gedicht, das den Übergang vom Sommer zum Herbst beschreibt.
Es gefällt mir.
LG
CB
Moin Curd,
danke für das Lob aus berufenem Munde. Wenn ich den SWR richtig verstanden habe, wird das Sonett im Juli 2017 dort in der Reihe “Gedichte und ihre Geschichte” auf SWR2 Kultur vorgestellt. Das wäre bereits das zweite meiner Sonette.
Das obige Sonett ist Teil des Fundus für das Dritten Buch meiner Sonett-Trilogie “So nett gelebt”. Zwei Bände gibt es bereits zu erwerben. Man kann sie bestellen: http://www.zugetextet.com/?page_id=235
Wie immer kommen die Einnahmen dem Projekt zugetextet.com zu Gute.
Lieber Gruß Walther